Infrastruktur
Als einer der drei grossen Bereiche des Bauwesens (Wohnungsbau, Funktionsbau und Infrastrukturbau) zeichnet sich die Infrastruktur insbesondere durch hohe Investitionsvolumen, hohen technischen Anspruch und Multidisziplinarität aus. Wie alle Bauprojekte sind die Bauwerke auch in der Infrastruktur Unikate und daher mit entsprechenden Risiken in Planung und Bau behaftet. Wichtiger jedoch als die Erstellung, die Asset Creation, ist der Betrieb der Anlagen. Bahntunnel, Strassen, Kraftwerke oder Produktionsanlagen stellen ungleich höhere Anforderungen an die Funktionalität, Effizienz, Zuverlässigkeit, funktionale Sicherheit und Dauerhaftigkeit der Systeme. Die Integration von betrieblichen Anforderungen, Asset-Management mit dem Produktionsprozess des Baus, der Planung und Vergabe, dem Bau und der Inbetriebsetzung ist daher der Schlüssel zum Erfolg der Investition. Hierzu gehören, den Prozess von hinten zu denken, Anforderungen als Leitmedium des Erstellungs- und Instandhaltungsprozesses ins Zentrum des Bauwerks zu stellen und die Informationsintegration über den Gesamtprozess vorauszuplanen und durchzuführen, wie es das Building Information Modeling, das Erstellen eines Informationsmodells des Bauwerks vorsieht (gerne aber nicht zwingend verbunden mit einer detaillierten 3D-Repräsentation des Objekts bis hin zum Digitalen Zwilling des Bauwerks. Auf Grund der vielen am Lebenszyklus einer Infrastruktur Beteiligten und die oftmals konträren Interessen der Parteien, benötigt ein erfolgreiches Infrastrukturvorhaben eine angemessene Methodik und einen passenden rechtlichen und vertraglichen Rahmen, welcher die Kollaboration fördert und klare Arbeitsverhältnisse für alle Beteiligten schafft.